Frühlingsgefühle

11.03.2014

Ich weiß, was Sie jetzt denken, kaum wird es Frühling schon meldet sich der Efendi wieder zu Wort.

Nun, was soll ich sagen ? Die Blumen spriessen aus dem Boden, und mit ihnen kriecht auch der Efendi wieder aus seinem Loch.

Nachdem der Winter in diesem Jahr eher einem feuchten Herbst glich und es Anfang März schon Temperaturen im deutlichen zweistelligen Plusbereich hatte, entschloß ich mich am letzten Sonntag die Grillsaison 2014 zu eröffnen.

Während ich den Smoker aus dem Winterquartier holte, sorgte die beste Frau von allen für jungfräuliche Reinlichkeit der Terrasse und Ordnung im Garten. So muß das sein, so fühlt Mann sich wohl! Jawoll!

Wie immer gabs natürlich auch etwas Fleisch zur Wurst und Salat für die Mädels, so kann der Sommer kommen.

Meine Frau behauptet ja immer ich hätte ein Barbeque-Problem, aber mal ganz ehrlich, was ist natürlicher als ein schönes Stück Fleisch über offener Flamme zuzubereiten? Und nur weil in unserem Garten inzwischen drei verschiedene Grills stehen und eine extra BBQ-Ecke gebaut wird, kann man doch noch nicht von Suchtverhalten sprechen, oder?

Im Sommer herrscht über dem Dorf eh jedes Wochenende die Feinstaub- Apokalypse. Kein Garten aus dem es nicht nach Holzkohle duftet. Hab ich schon erwähnt, dass ich meine Holzkohle Briketts inzwischen zum Großhandelspreis beziehe?

Aber genug vom zweitschönsten Hobby der Welt: Was macht der Efendi wenn er Montags nicht arbeiten muß? Richtig! Er macht es sich gemütlich, flüchtet vor dem Nachbarn mit dem Laubbläser und geht nach der Hunderunde erstmal ganz gechillt zum Dorfbäcker, setzt sich bei Sonnenschein und 15°C zum Frühstücken in die Sonne.

Blöd nur, dass die Aussenbestuhlung beim Dorfbäcker mehr oder weniger auf dem Parkplatz desselben steht. Genau das muss der Oma mit dem Audi entgangen sein, als sie den Tisch neben mir beim schwungvollen Einparkmanöver erstmal um zwei Meter versetzt hat. Was soll`s – war eh niemand dort gesessen.

Note to myself, der Platz neben der Eingangstür ist am sichersten.

Nach dem gechillten Frühstück gibts nichts besseres, als im Garten ganz gemütlich beim Kaffee die Seele baumeln zu lassen, wenn da nicht der Wicht mit dem Laubbläser wäre. Der jagt sein Laub inzwischen geschlagene drei Stunden über seine 100m² Wiese. Erster Ärger kommt in mir auf, ich entschliesse mich den Kaffee im Wohnzimmer zu trinken.

Keine zehn Minuten später wird es verdächtig still, der Laubbläsermann hat fertig und verstaut die Höllenmaschine in seiner Gartenhütte………….ob die wohl gut brennt ??

Also raus in den Garten mit dem Kaffee und ab in die Sonne!

Und schon ist der Nachbar wieder aus seinem Schuppen aufgetaucht, diesmal mit dem Dampfstrahler und der Bodenbürste. Er schafft es nun tatsächlich seine 3x3m Terrasse drei Stunden lang zu reinigen und geht danach zum Frontalangriff mit dem Dampfstrahler auf seine Hausfassade über.

Keule, wir zwei werden in diesem Frühling keine Freunde mehr!

Irgendwann am späten Nachmittag ist er dann fertig und ich schaffe es doch noch meinen Kaffee in Ruhe auf der Terrasse zu geniessen, da brummts laubbläsermässig aus einer anderen Ecke………………

Na wartet! Ich bin vorbereitet! Mein Laubbläser und mein Dampfstrahler warten auf den Tag, an dem ihr in Ruhe euren Kaffee auf der Terrasse trinken wollt! Jawoll!

Ach ja, und an die Oma mit dem Audi, bitte schau beim nächsten Mal dorthin wo du hinfährst und nicht auf Opa Dieters Hintern – ich hab`s genau gesehen!

Frühlingsgefühle überall eben…..

Sei’s drum, ich verabschiede mich bis zum nächsten Mal.

Ihr Efendi